Im Gegensatz zu den "Bremen Stadtmusikanten", die Bremen ja nie erreichten, sondern nach Vertreiben der Räuber in deren Haus von der hohen Belohnung lebten, erreichten wir mit TROLL Bremen. Dennoch sind der Esel, der Hund die Katze und der Hahn in Bremen allgegenwärtig, ob im Bilderbuch,
als Bronzeskulptur vor dem Rathaus, Brunnen in der Bötchergasse oder vor einem Restaurant im malerischen Schnoor.
Wir haben noch nie die Weser befahren und legen dazu den Mast.
Tatsächnich ist die Heimfahrt über die Weser problemlos, landschaftlich idyllisch und sehr zu empfehlen. Durch die meist fernbedienten 8 Schleusen, die Bremer Weserschleuse (Km 332) , Langenwedel (Km 338), Dorverden (Km 314), Drakenburg (Km 285), Landesbergen (Km 254), Schlüsselburg (Km 238) ,Petershagen (Km 223), bis zur neuen Schachtschleuse in Minden sind es 205 Km und man überwindet etwa 40 m bis zum Niveau des Mittellandkanals.
Durch die Regulierung ist die Wassertiefe mit deutlich über 2 m stets ausreichend und die Strömung auch wesentlich geringer als auf dem Rhein. Bei den Schleusen laden Altarme zum Ankern ein. Es gibt aber auch immer wieder Vereine mit Liegeplätzen wie im hübschen Ort Nienburg. Neben ungezählten Brücken passieren wir auch diese "Hochseilfähre" die an einem Draht, der über die Weser gespannt ist, lautlos durch die Srömung angetrieben von Ufer zu Ufer gierte.
Wir sind mit Mercurius zusammen und lassen uns viel Zeit. Nach 4 Tagen erreichen wir die Kanalbrücken bei Minden, wo wir den Fluss schon ofters überquert haben. Aber aus dieser Perspektive haben wir die eindrucksvollen Bauwerke noch nie gesehen!
Auf dem Mittellandkanal geht es an den Hängen des Teuteburger Waldes entlang und bei Km 42 über das Schlachtfeld der Varus-Schacht in Kalkriese. Hier wurden die römischen Legionen von Arminius (Hermann dem Cherusker) im Jahre 9 in eine Falle gelockt und vernichtend geschlagen. Im sehenswertes Museum finden sich Originalfunde und man kann als förmlich in die Römerzeit eintauchen.
Traditionell backen wir auf jeder Reise einmal Reibekuchen
Dabei gilt es, gerade nach dem Fipronil-Skandal, auf die Zutaten zu achten, besonders bei Eiern! Auch wegen der Arbeitsplätze - für Hühner!
Überhaupt die Zutaten! Barbara hat Käse gekauft, ich vermute weil darauf ein Segelschiff abgebildet war. Aber der grüne Text unten an der linken Seite klärt auf: "Serviervorschlag". Damit auch ja keiner auf die Idee kommt, mit dem Kauf der Käsepackung Miteigner einer Segelyacht geworden zu sein.
Nach 102 Km auf dem Mittellandkanal erreichen wir in Bergeshövede den Dortmund-Ems Kanal und nach weiteren 108 Km den Rhein-Hernekanal mit den eindruckvollen Schleusen und Schiffshebewerken in Henrichenburg.
Im Rhein-Herne Kanal schleusen wir wieder äbwärts, als erstes in Herne-Ost (Km 37) über 12m. Das geht mit den Schwimmpollern bequem und ohne Hektik. Als die Kammer geleert ist, hat sie eine wunderbare Akustik und animiert zu einem Kammerkonzert. Die ersten lauten Akkorde des Flußmusikanten schrecken den hier noch anwesenden Schleusenmeister auf und er schaut erstaunt aus seinem Leitstand.
Der Kanal führt 45 km durch die zum Kulturkanal gewandelte Industrielandschaft
unter interessanten Brücken hindurch, vorbei am Gasometer in Oberhausen und dem modernen Amphitheater in Gelsenkirchen. wo wir sogar auf einen echten Gladiator treffen.
Dabei passiert man die Schleusen Wanne Eikel (Km 31), Gelsenkirchen (Km 23), Oberhausen (Km 6) und die Ruhrschleuse und erreicht in Duisburg wieder das Niveau des Rheins. Manchmal braucht man etwas Geduld an den Schleusen.
Aber dieses Mal durchpflügen wir den Kanal in einer Rekordzeit von unter 6 Stunden! Am Mittwoch, dem 30 August, laufen wir wieder im Heimathafen Volmerswerth ein, wo TROLLs Törn im Juni begonnen hatte, rechtzeitig zum Bratwurst-River-Race des YCLö am folgenden Wochenende.