Wir sind auf der friesischen Seenplatte unterwegs, da, wo wir vor 30 Jahren das Segeln gelernt haben.
Lemsteraaken wurden seit 1876 in Lemmer für den Heringsfang auf der Zuiderzee gebaut. Sie galten als schnelle Segler - so konnte der Hering recht frisch in Amsterdam angelandet werden. An der Stelle der gemütlichen Kajüte gab es natürlich einen Frachtraum für die Fische. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts leisteten sich reiche niederländische Kaufleute eine Lemsteraak mit Kajüte als reines Vergnügungsfahrzeug. Das niederländische Königshaus unterhält eine 15m lange Lemsteraak, mit der sie regelmäßige Ausflüge unternimmt ("De Groene Draek" von 1957). Wir haben das Schiff schon mit König Willem Alexander am Ruder in der Schleuse von Stavoren gesehen.
Das Schiff hat so seine Eigenarten: Das Ruderblatt liegt wie eine schwere Eichentür im Wasser.
Es ist nicht vorbalanciert, sodaß bei etwas mehr Wind ganz schöne Kräfte an der Pinne auftreten, was man auf diesem Bild nicht erahnt:
Als weitere Besonderheit stellen wir fest, daß man mit dem Schiff nur entweder an einem Kai oder in einer Box mit Seitensteg anlegen kann, denn wegen des Klüverbaums kommt man über den Bug nicht an Land. Dieser Nachteil wird aber dadurch ausgeglichen, daß man mit nur 78cm Tiefgang an Plätzen festmachen kann, wo man mit einer Kielyacht nie hinkäme:
Andere Länder, andere Trinksitten:
Wir sind bemüht uns den Sitten der Eingeborenen anzupassen:
Der Besuch in der Destille (gerechtfertigt durch den Dauerregen an diesem Tag) ist aber nicht die einzige Attraktion der Stadt Sneek:
Das "Waterpoort" ist das Wahrzeichen der Metropole von Südwestfriesland.
Der erstaunlich gut erhaltene Bau von 1613 steht an der Einfahrt in den Hauptkanal der Stadt.
Wir waren schon immer große Fans dieser holländischen Provinz. Das rote Element stellt kein Herz sondern eine Seerose dar.
ANDREA & GISELA
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